Das geht zum Beispiel auf der Website vom «Language Tool[language-tool.org]»:

Language Tool Website

Wer aus der Schweiz auf diese Seite kommt, wird die Schweizerdeutsche Voreinstellung direkt erhalten. Aber wenn oben links neben «Deutsch» nicht die Schweizer, sondern die Deutsche oder Österreichische Flagge eingestellt ist, kann man die Sprachauswahl anklicken und die gewünschte Variante auswählen.

So prüfen Sie Ihren Text: Kopieren Sie die zu prüfenden Zeilen von Ihrer Textverarbeitung in das Languagetool-Fenster und klicken Sie dann auf «Text prüfen». Fehler werden jetzt farbig hervorgehoben. Wenn Sie mit der Maus auf die farbigen Wörter klicken, sehen Sie Erläuterungen zu den gefundenen Fehlern und Korrekturvorschläge. Die passende Korrektur übernehmen Sie per Mausklick.

Ein wichtiger Gedanke vorab

Ärgern Sie sich nicht zu sehr, wenn Ihnen ein Rechtschreibfehler unterläuft. Und lassen Sie sich nicht abkanzeln. Es gibt Rechtschreibfanatiker, die für jedes kleine Missgeschick einen herablassenden Kommentar absondern.

Die Häme lassen Sie abtropfen und dann überprüfen Sie, wer Recht hat. Den Kern an Wahrheit nehmen Sie als Lernerfahrung. Aber den Fanatiker vergessen Sie gleich wieder. Entspannen Sie sich. Zum Glück müssen Sie nicht mit dessen Ego durchs Leben gehen.

Geben Sie sich Mühe, bleiben Sie am Ball und versuchen Sie, aus Ihren Fehlern zu lernen. Das reicht. Und wenn Sie bei uns mal einen Fehler finden: Schreiben Sie uns eine freundliche Notiz. Wir sind nämlich auch nicht perfekt und sind immer froh über solche Hinweise.

Wie kommen Sie zu einem (fast) fehlerfreien Text?

Das ist die Feinarbeit am Ende des Schreibens; wenn Sie mit dem Flohkamm durch den Text gehen und Schritt für Schritt alle Fehler ausmerzen. Dabei hilft diese Seite

  • mit dem «Language-Tool» (siehe oben),
  • mit Tipps zum Korrekturlesen (siehe unten),
  • und mit einer langen Liste hilfreicher Links (siehe ganz unten).

Aufgepasst: So klappt’s mit dem Korrekturlesen.

Der grösste Feind beim Korrekturlesen (und beim originellen, attraktiven Schreiben) ist der Autopilot. Ihr Bewusstsein versucht dauernd, Aufmerksamkeit zu sparen. Weil Sie vieles kaum beachten, können Sie sich auf Wichtiges (das Seil, auf dem Sie balancieren, die Liebeserklärung Ihres Angebeteten, das vierblättrige Kleeblatt in der Wiese) konzentrieren.

Beim Korrekturlesen brauchen Sie Ihre Aufmerksamkeit. Auch dann noch, wenn Sie den Text beinahe auswendig können und Ihr Unterbewusstsein denkt: «Das kenne ich längst, da darf ich abschalten».

Daher sind viele der Tipps zum Korrekturlesen eigentlich Tipps zur gesteigerten Aufmerksamkeit.

Die Arbeit beginnt schon, bevor Sie sich über einen Text hermachen. «Erkenne dich selbst», sagte schon Heraklit. Recht hat er.

Vor dem Korrekturlesen

  • Lernen Sie «Ihre» Lieblingsfehler kennen.
    Jeder Schreiber macht bestimmte Fehler immer wieder. Bei mir sind es zum Beispiel «Tastaturfehler». Ich habe grosse Hände und erwische häufig zwei Tasten auf einmal. Die meisten dieser Fehler findet die Rechtschreibprüfung; weil «einfach» nicht im Wörterbuch steht. Aber manchmal erzeugen die Tastaturfehler echte Wörter, und die muss ich aufspüren. Bei manchen Leuten sind die Lieblingsfehler «dass / das» oder «sie / Sie» oder besonders knifflige Kommaregeln. Wenn Sie Ihre Lieblingsfehler kennen, legen Sie am besten eine Liste an. Dann können Sie nach diesen Fehlern systematisch suchen.
  • Starten Sie nicht zu früh.
    Wenn Sie beim oberflächlichen Lesen finden: «Das ist ein stimmiger Text», können Sie mit dem Korrekturlesen beginnen. Solange Sie noch Absätze umsortieren, neue Gedanken einfügen oder Unwichtiges aus dem Text werfen, lassen Sie Rechtschreibung und Grammatik links liegen. Wenn Sie en passant doch einen Fehler bemerken, dürfen Sie ihn des Landes verweisen. Aber die grosse Razzia kommt später.
  • Lassen Sie den Text eine Weile liegen.
    Am besten einen, noch besser mehrere Tage. Wenn Sie nur wenig Zeit haben: Lassen Sie ihn wenigstens eine Viertelstunde liegen und tun Sie in der Zeit etwas anderes. Gerne etwas Anstrengendes. Eine kleine Joggingrunde, ein Telefonat mit einem schwierigen Kunden oder zehnmal im Treppenhaus auf- und ablaufen. Sie wollen möglichst viel Abstand zu Ihrem Text gewinnen, damit Sie ihn vergessen und ihn mit neuen Augen lesen können.

Während des Korrekturlesens

  • Drucken Sie den Text aus.
    Es strengt viel weniger an, einen Text auf Papier zu lesen. Auf Papier sieht Ihr Text ausserdem anders aus als am Bildschirm. Dadurch wird er Ihnen etwas fremd. Fremd ist gut. Denn was fremd erscheint, lesen Sie genauer. Ihr Unterbewusstsein will Ihnen helfen, indem es Bekanntes nur überfliegt. Meist kommt es ja nur darauf an, den Inhalt eines Texts zu erfassen. Dazu reicht das Überfliegen. Aber wenn Sie Fehler suchen, müssen Sie jedes Wort und jeden Satz aufmerksam ins Auge schauen. Das klappt bei gedruckten Texten leichter. Manche Schreiber ändern absichtlich das Layout oder die Schriftarten vor dem Korrekturlesen. Alles nur, damit sie den Text neu sehen können.
  • Lesen Sie den Text laut vor.
    Hier wirkt das gleiche Prinzip: Wenn Sie den Text laut vorlesen, reicht Überfliegen nicht. Sie müssen die Wörter genauer ansehen, damit Sie sie aussprechen können. Das hilft beim Fehlerfangen.
  • Decken Sie den Text ab.
    Wenn Sie den Text Zeile für Zeile lesen, fällt es leichter, auf jedes Wort zu achten. Und wenn Sie den Text unterhalb der aktuellen Zeile abdecken, kann Ihr ungeduldiges Unterbewusstsein nicht einfach voranpreschen, bevor Sie bei jedem Wort Blutdruck und Temperatur gemessen haben.
  • Benutzen Sie die «Finden-Funktion» Ihres Textprogramms.
    So können Sie ganz leicht jedes «sie / Sie», «das / dass» oder jedes Komma überprüfen. (Bei Microsoft Word ist die Tastenkombination [Strg]+[F])
  • Machen Sie mehrere Durchläufe.
    Wenn Sie bestimmte Arten Fehler häufig machen, lesen Sie den Text mehrmals durch und achten Sie jedes Mal auf einen Ihrer Lieblingsfehler. Um die Rechtschreibung Wort für Wort zu prüfen, hilft es, den Text wortweise von hinten nach vorne zu lesen. Weil der Inhalt nicht «stört» fällt es Ihnen leichter, jedes einzelne Wort unter die Lupe zu nehmen.
  • Titel und Zahlen – aufgepasst
    Passen Sie besonders auf bei Titelzeilen/Titelblättern, vor allem bei den ganz gross geschriebenen, und bei Zahlen. Hier geht man zu leicht davon aus, dass das sowieso richtig ist. Ich habe mal eine Broschüre drucken lassen; nach sehr sorgfältigem Korrekturlesen. Es hat auch alles wunderbar gestimmt – aber ausgerechnet auf dem Titelblatt fehlte ein Buchstabe. Peinlich.
  • Fremde Augen sind im Vorteil
    Wenn Sie es irgendwie einrichten können, lesen Sie nicht selber Korrektur, sondern lassen Sie gegenlesen. Fremde Augen sehen Fehler, die Ihrem Adlerblick entgehen. Sie können Ihren Text niemals so unvoreingenommen betrachten, wie ein fremder Leser, der ihn zum ersten Mal liest. Rodolfo Keller (s. Kommentare) empfiehlt sogar, absichtlich ein paar Fehler einzubauen, damit der Gegenleser ein garantiertes Erfolgserlebnis hat. So wissen Sie auch, dass er/sie sorgfältig gelesen hat.
  • Benutzen Sie die Rechtschreibprüfung – die Ihrer Textverarbeitung und die auf dieser Seite
    Ich lasse die Rechtschreibprüfung beim Schreiben immer schon mitlaufen. So kann ich meine beliebten Tastaturfehler sofort korrigieren. Ansonsten wäre die Fehlerdichte zu hoch. Manche Schreiber fühlen sich durch die Rechtschreibprüfung im Schreibfluss gestört. Dann schalten sie beim Schreiben die Prüfung einfach aus. Aber zum Schluss schalten sie sie wieder an. So gehen ihnen schon sehr viele mögliche Schreibfehler ins Netz.

Informationen zu den amtlichen Regeln und ihrer Auslegung

Die amtlichen Regeln

Das amtliche Regelwerk von 2006 (Mit Ergänzungen von 2010 und 2017) ist das «Rechtschreibgesetz». Die Dokumente können Sie hier als PDF herunterladen oder online aufrufen.

Amtliche Regeln (2017)
Wörter­verzeichnis (2017)
Bericht Rechtschreibrat 2011-16

Duden Webseite

Für viele die erste Anlaufstelle, wenn es um Zweifelsfälle von Rechtschreibung und Grammatik geht.

Duden

Unterschiede zwischen deutscher und schweizerdeutscher Rechtschreibung

In der Schweiz wird etwas anders geschrieben als in Deutschland. Am augenfälligsten ist der Unterschied bei Wörtern, die in Deutschland mit «ss» und in der Schweiz mit «ss» geschrieben werden. Aber es gibt weitere Unterschiede und natürlich die liebenswerten Helvetismen.

Supertext Blog zu den Unterschieden
Helvetismen-Liste (Wikipedia)

Der Standpunkt der Schweizer Bundesverwaltung

Die Schweizer Bundesverwaltung hat für ihre Zwecke ein Regelwerk herausgegeben, das die Besonderheiten der deutschen Rechtschreibung in der Schweiz berücksichtigt.

Regeln Schweizer Bundesverwaltung

FAQ-Liste zur deutschen Rechtschreibung

Ein vielseitiges Forum zu Zweifelsfällen der deutschen Rechtschreibung. Meist mit plausiblen Begründungen.

Rechtschreib­forum

Lernhilfen und Übersichten

Mindmaps: Faustregeln zur Orthographie Damit Sie sichs leichter merken können, hat orthografietrainer.net 4 Mindmaps mit Faustregeln zur Rechtschreibung zusammengestellt. Faustregeln Mindmaps
Orthographie Online-Training Wenn Sie Ihre Rechtschreibung systematisch üben und verbessern wollen, ist dies ein guter Anfang. Orthografie­trainer
Lernhilfen vom Duden Hier gibt es einen Crashkurs in 25 Schritten zur korrekten Rechtschreibung aus dem Hause Duden. Crashkurs 25 Lektionen
Rechtschreibübungen leicht / mittel / schwer Eine der wenigen Seiten mit Übungen zur schweizerdeutschen Rechtschreibung. Etwas in die Jahre gekommen, aber dennoch nützlich. Übungen Rechtschreibung
Selbsttest Online Hier können Sie Ihre sprachlichen Fähigkeiten in einem Dutzend Sprachen (unter anderem Deutsch) testen und erhalten eine Auswertung, wo Ihre Schwächen liegen. Selbsttest

Unterhaltsames zur Rechtschreibung

Tagi-Rechtschreibquiz Hier können Sie Ihr Wissen über die gar nicht mehr so neue Rechtschreibung testen. Rechtschreib­quiz
Zwiebelfisch Bastian Sicks kurzweilige Kolumnen zur Rechtschreibung und Grammatik werden Sie zum Schmunzeln und Ihre Rechtschreibung auf Vordermann bringen. Zwiebelfisch Kolumnen
Johannes Wyss korrigiert den Tagi Souverän: Die Profis vom Tagesanzeiger sind sich nicht zu schade, ihre Rechtschreibung kritisieren zu lassen. Der Artikel ist kurzweilig, lehrreich und schult die Aufmerksamkeit. Tagi Selbstkritik
Helvetismen Ein charmanter NZZ-Artikel zu den Helvetismen. Artikel zu Helvetismen
Blogartikel Auch unser Blog hat einige Artikel zur Rechtschreibung Blog

Weitere Nachschlagewerke

Schweizer Taschenmesser «Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache» in Geschichte und Gegenwart ist ein umfassendes und breit gefächertes Werkzeug sprachlicher Zweifelsfälle. Wie ein Cockpit stellt es viele wichtige Informationen zu einem Suchbegriff auf einer Ergebnisseite zusammen. Umfassendes Wörter-Cockpit
Wortherkunft Passt das Wort wirklich? Was schwingt alles mit? Das klärt ein Blick auf die Wortgeschichte. Seit über 150 Jahren der Grimm. Jetzt auch digital. Die Rechtschreibung ist aber mit Vorsicht zu geniessen. Das Wörterbuch stammt zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert und benutzt alte und sehr alte Rechtschreibregeln. Grimm digital
Hintergründe zur Rechtschreibung Wenn Sie die Rechtschreibung besser verstehen wollen, die Gründe durchschauen, warum bestimmte Schreibweisen bevorzugt werden, schauen Sie bei Peter Gallmann nach. Er ist eine der ganz grossen Autoritäten zur deutschen Rechtschreibung. Aber leichte Kost ist's nicht. Rechtschreib­regeln
Erlaubte Varianten
Deutsches Sprichwörter-Lexikon Manchmal fragen Sie sich vielleicht, woher ein Sprichwort kommt und wie genau es lautet. Da kann Karl Friedrich Wilhelm Wanders Wörterbuch helfen. Sprichwörter recherchieren
Thesaurus Wenn Ihnen beim Korrekturlesen noch ein unscharfes Wort auffällt, finden Sie hier eine Alternative. Thesaurus
Fremdwörter Bei Langenscheidt finden Sie online ein Wörterbuch zu Rechtschreibung und Bedeutung von Fremdwörtern. Fremdwörter

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Danke.

Das wars für heute.

wiemeyer matthias rund

Herzliche Grüsse
Matthias Wiemeyer